Als Placebo-Effekt bezeichnet man eine Heilung, bei der dem Patienten eine wirkungslose,
d. h. eine zur Heilung ungeeignete Substanz gegeben wird, aber dennoch eine Heilung eintritt, obwohl sie unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten nicht eintreten dürfte. In einem solchen Fall liegt die Ursache der Heilung nicht in der ungeeigneten Substanz, sondern in dem Glauben des Patienten an die vermeintliche Heilkraft der Substanz. Dieser Glaube hat die Selbstheilungskräfte geweckt und diese haben die Heilung bewirkt. Nicht von ungefähr sagt Jesus in der Bibel: „Dein Glaube hat Dir geholfen.“ Damit ist nicht eine Religion gemeint, sondern der Glaube an seine Heilkraft.
Bekanntlich wirkt der Placebo-Effekt nicht bei jedem Menschen. Wäre dies so, könnte die Pharmaindustrie ihre teuren Produkte nicht mehr verkaufen.
Wenn nun eine an sich zur Heilung ungeeignete Substanz einen Placebo-Effekt haben kann, muss dies erst recht auch für heilkräftige Substanzen gelten. Daher hat jedes Medikament auch einen gewissen Placebo-Effekt. Wird ein an sich wirksames Medikament eingenommen, lässt sich nach eingetretener Heilung nicht zweifelsfrei feststellen, was nun „geheilt“ hat: Die eingenommene Substanz, die Selbstheilungskräfte oder beide zusammen.
Die besten Medikamente sind diejenigen, die die Selbstheilungskräfte anregen. Leider soll die weit überwiegende Mehrzahl der Medikamente entweder etwas unterdrücken (z. B. den Schmerz) oder etwas abtöten (z. B. Antibiotika) oder den Menschen für dessen restliche Lebenszeit an dieses Medikament binden. Bei den unterdrückenden Medikamenten werden keinerlei Selbstheilungskräfte angeregt, sondern im Gegenteil ausgeschaltet. Die Nebenwirkungen solcher Medikamente sind meist beachtlich. Sie reichen von Befindlichkeitsstörungen bis zum möglichen Tod. Oft scheint eine Krankheit geheilt, ist aber in Wirklichkeit nur vorübergehend ruhig gestellt. Der negative Effekt der Nebenwirkung tritt aber an ganz anderer Stelle - und außerdem zeitlich versetzt - zu Tage, mit der Folge, dass die Ursache des negativen Effektes nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden kann. Medikamente, die über Jahre hinweg eingenommen werden, führen nicht selten zu einer stetig zunehmenden Vergiftung des Körpers. Als Todesursache wird dann in der Statistik zum Beispiel Herzversagen oder Schlaganfall angegeben. Aber das Herzversagen hat eine Ursache. Das Herzversagen ist in einem solchen Fall lediglich das Symptom der eigentlichen Ursache, nämlich einer chronischen Vergiftung mit Medikamenten.
Man kann immer wieder erleben, dass sich die Vertreter der Schulmedizin über den Placebo-Effekt lustig machen, so als wären die Patienten, bei denen der Placebo-Effekt wirkt, leichtgläubige Dummköpfe. Eine solche Heilung ist jedoch keineswegs minderwertig. Im Gegenteil: Sie ist die bessere Heilung, sie ist die Heilung aus eigener Kraft. Und sie ist frei von Nebenwirkungen. Schon das allein ist ein unschätzbarer Vorteil. Kein Medikament steht über der Kraft und der Qualität der Selbstheilungskräfte.
In den meisten Fällen brauchen die Selbstheilungskräfte des Patienten einen stärkeren Anstoß als nur eine Zuckerpille. Heilweisen, die auf die Selbstheilungskräfte setzen bzw. diese aktivieren, sind daher im Regelfall den abhängig machenden „chemischen Keulen“ vorzuziehen. Beispielsweise die Homöopathie, die unbestreitbare Erfolge nachzuweisen hat, die aber als „unwissenschaftlich“ verunglimpft und auf Druck der Pharmaindustrie systematisch per Gesetz eingeschränkt wird.