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Was wir landläufig als Krankheit bezeichnen, ist lediglich eine Beschreibung des Symptoms. Das Symptom ist dort, wo es weh tut. Die Ursache der Krankheit kann aber ganz woanders liegen. Das Symptom ist nur der körperliche Ausdruck einer Störung des Menschen im Handeln, Denken und Fühlen. Krank machende Gefühle, Gedanken sowie einschränkende Glaubenssätze des Unterbewusstseins (vgl. Beitrag „Wie wirken meine Überzeugungen auf meine Gesundheit?“) manifestieren sich langfristig im Körper in Form von Disharmonien, Blockaden und Krankheiten.

Wie überall im Leben gilt: Von nichts kommt nichts. Der Mensch ist in der Regel nicht das Opfer seiner Krankheit, sondern deren Verursacher. (Verursachung ist nicht gleichbedeutend mit Schuld. Nicht jede Verursachung ist schuldhaft.)


Jede Krankheit hält eine Botschaft für uns bereit. Überbringer dieser Botschaft ist das Symptom. Die Botschaft besagt, dass der Adressat der Botschaft in seinem Leben etwas verändern muss, um wieder gesund zu werden und zu bleiben. So gesehen ist das Krankheitssymptom nicht unser Feind, sondern etwas, das uns eine wichtige Nachricht überbringt. Das Krankheitssymptom ist eine Chance, die ich in meinem ureigenen Interesse ergreifen sollte.

Die gängige Behandlung von Krankheiten besteht darin, das Symptom, also den Boten zum Schweigen zu bringen. Die Ursache der Krankheit bleibt auf diese Weise bestehen und wird sich zu gegebener Zeit über ein vergleichbares oder auch ein anderes Symptom wieder melden.

Es ist nicht immer leicht, die Botschaft der Krankheit zu entschlüsseln. Es ist daher wichtig, die Sprache der Organe verstehen zu lernen. Mal fehlt dem Körper der eine oder andere Nährstoff, mal reagiert er auf ein ungelöstes Problem in der Familie oder Partnerschaft, mal sind es ganz andere Gründe. Daher sollte man Krankheiten nicht unterdrücken, sondern zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, was man in seinem Leben ändern sollte. Heilung bedeutet daher nicht, den alten Zustand wieder herzustellen, denn dieser hat ja geradewegs zur Krankheit und zum Krankheitssymptom geführt, sondern die Lebensweise zu ändern und krank machende Gefühle (z. B. Unzufriedenheit, Hass, Neid) und krank machende Gedanken (z.B. Pessimismus) in gesund machende zu transformieren.

Hinter dem Krankheitssymptom steht ein ungelöstes Problem. Die Krankheit zeigt uns, dass wir uns nicht lebensrichtig verhalten. Der Körper reagiert irgendwann darauf und mahnt uns, unser Denken und Handeln und Fühlen zu ändern. Das Symptom weist auf eine bestimmte seelische oder geistige Fehleinstellung zum eigenen Körper, zu einer anderen Person, zur eigenen Familie, auf ein Problem am Arbeitsplatz oder etwas anderes hin und fordert zur Korrektur auf. Die Fehleinstellung kann sich auch auf die wirtschaftliche Situation oder auf die geistige oder weltanschauliche Einstellung beziehen.

Die meisten Menschen glauben, Krankheit sei eine Frage des Schicksals. Sie glauben: Den einen trifft es, den anderen nicht. Krankheit ist jedoch keine Strafe, sondern eine Aufgabe.
Wir sind, was wir denken, handeln und fühlen.

Wenn wir das Symptom nicht beachten, folgt ein weiteres, ein größerer Schmerz. Es nützt nichts, die Botschaft der Krankheit zu unterdrücken. Wer zweimal dieselbe Krankheit bekommt, hat eben nichts gelernt. Wie tief wir die Krankheit erfahren müssen, hängt davon ab, ob und wann wir unser krank machendes Fehlverhalten einsehen und eine Änderung herbeiführen.

Manche Krankheiten gelten als unheilbar. Eine solche Betrachtungsweise ist falsch. Nicht die Krankheit ist unheilbar, sondern der Mensch, der die wiederholte Botschaft immer noch nicht hören will und deshalb die Heilung nicht zulässt.

Heilung ist immer Selbstheilung. Daher sollte sich die Behandlung nicht gegen den Boten, nämlich gegen die Krankheit richten, indem der Bote umgebracht wird. Vielmehr sollten die Selbstheilungskräfte aktiviert werden, indem wir unser Denken, Handeln, Fühlen ändern, d.h. auf die Anforderungen des Lebens richtig reagieren. Jede physische Heilung sollte daher einhergehen mit einer geistigen oder seelischen Wandlung. Medikamente dürfen das Symptom nicht unterdrücken, sondern sollten die Selbstheilungskräfte stärken.

Für die Menschen von heute ist Körperhygiene selbstverständlich. Psychohygiene ist dagegen für fast alle ein Fremdwort. Zur Psychohygiene gehört die Überprüfung des eigenen Denkens, Handelns und Fühlens. Traumata und ungelöste seelische Konflikte blockieren die Lebensenergie und müssen deshalb aufgearbeitet werden. Blockierte Lebensenergie führt auf Dauer in die Krankheit. Mit aktuellen Problemen muss man sich auseinandersetzen statt ihnen auszuweichen und einfach in den Tag hinein zu leben. Psychohygiene bedeutet, über sich selbst und den Sinn des Lebens nachzudenken, darüber zu meditieren.

Naheres zu diesem Thema auch unter „Wie wirken meine Überzeugungen auf meine Gesundheit?