Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne durch Hungern dauerhaft abnehmen. Lässt man Mahlzeiten ausfallen oder isst man plötzlich deutlich weniger, schlägt das körpereigene Regulationssystem Alarm: „Es droht eine Hungersnot“. Der Körper speichert sofort Fett für diesen „ Notfall“. Wenn es jemand gelingt, durch „Hungern“ an Gewicht zu verlieren, so ist das nicht auf Fettverbrennung zurückzuführen, sondern auf den Abbau von Muskeln.

Bevor der Körper Fett verbrennt, baut er Muskeln ab. Der Körper braucht aber Muskeln, um Fett verbrennen zu können. 98 % der Menschen, die Gewicht verlieren, holen sich das verlorene Gewicht innerhalb von fünf Jahren durch Gewichtszunahme wieder zurück, meist sogar einige Kilo mehr.

Ein weiterer Irrtum besteht in dem Glauben, man könne durch das Weglassen von Fett dauerhaft abnehmen. Fett ist die einzige Substanz in der Nahrung, die kein Insulin produziert. Insulin ist aber das einzige Hormon, das Fett produziert. Seit in den USA viele „fettfrei“ essen, hat sich die Zahl der Übergewichtigen drastisch erhöht. Gerade die „fettfreien“ Lebensmittel haben viele Kohlenhydrate, die den Insulinspiegel anheben. Dies führt zu einer vorübergehenden Unterzuckerung. Diese wiederum bewirkt einen Heißhunger auf Zucker und Kohlehydrate. Der Verzehr von Zucker und Kohlehydraten treibt wieder den Insulinspiegel in die Höhe und ruft erneut eine Unterzuckerung und damit wieder einen Heißhunger nach Zucker hervor und so fort. Ein Teufelskreis.


Der dritte Irrtum besteht in dem Glauben, man könne allein durch viel Sport dauerhaft abnehmen. Um 500 Gramm Fett los zu werden, muss man 50 km laufen. Auf dem Laufband benötigt man dafür etwa 7 1/2 Stunden. Sport allein hilft also nicht, ist aber dennoch sinnvoll.

Was also tun um abzunehmen?

Kohlehydrate reduzieren.
Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel meiden.

Hinweis: Viele Fertiggerichte und Fertigprodukte enthalten aus Gründen der Haltbarkeit
viel Zucker. Dies gilt erst recht für Cola, Limonaden, Sprite und alle gesüßten Getränke.


Reichlich Wasser trinken (ohne Kohlensäure!).
Der Urin sollte nicht gelb, sondern möglichst farblos sein. 


Kein Alkohol!
Der Körper verbrennt zuerst Alkohol, bevor er Fett verbrennt. D. h. Alkohol verhindert
das Abnehmen.


Nicht mehr Proteine (=Eiweiße) als nötig.
Denn ein Zuviel an Protein wird in Zucker umgewandelt.


Stress vermeiden.
Stress führt zu einer erhöhten Produktion von Cortisol und führt damit zu einem höheren
Zuckerspiegel. Der Zucker wird dann in Fett umgewandelt.


Sport treiben.
Sport baut Stress ab. Je mehr Zucker die Muskeln verbrennen, umso mehr
Kohlenhydrate wandern in die Muskeln anstatt als Fett abgelagert zu werden.


Folgende Faktoren begünstigen die Entwicklung von Übergewicht:


Schilddrüsenunterfunktion
Östrogenüberschuss (kommt auch bei Männern vor)
Einnahme lipogener (=Fett erzeugender) Medikamente
ein zu niedriger Progesteronspiegel (auch bei Männern)



Empfohlene Literatur: „Die Hormon-Revolution“ von Dr. med. Michael E. Platt