Trotz anscheinend großer Fortschritte in der Medizin und trotz der hohen Aufwendungen für die Krankenbehandlung sind viele Menschen krank. Noch nie waren es so viele.
Die herrschende Schulmedizin behandelt Krankheiten vielfach nur symptomatisch. Das heißt: Es wird nicht die Ursache, sondern lediglich das körperliche Symptom behandelt. Das Symptom ist dort, wo es weh tut, bzw. an der Stelle, wo eine Entzündung, eine Schwellung oder eine sonstige Veränderung auftritt.
Die meist verordneten Schmerzmittel, aber auch das häufig verordnete Cortison lassen die Ursachen der Krankheit unangetastet, und so können die Ursachen weiter wirken. Es wird lediglich der Schmerz bzw. im Falle von Cortison die Entzündung unterdrückt. Ganz abgesehen davon, dass Schmerzmittel und Cortison auf Dauer die Ursache für weitere Erkrankungen bilden. Eine Heilung findet auf diese Weise nicht statt.
Während eine symptomatische Behandlung lediglich das Symptom unterdrückt, würde eine ursächliche Behandlung das Problem an der Wurzel packen. Die Krankheitsursache würde dann beseitigt, während sie bei der symptomatischen Behandlung bestehen bleibt, was dann vielfach eine lebenslängliche Fortsetzung der begonnenen (symptomatischen) Behandlung erforderlich macht. Dies ist ganz im Sinne der Pharmaindustrie. So lässt sich ein Medikament nicht nur einmal, sondern immer wieder an den gleichen Patienten verkaufen. Von daher erklärt es sich auch, dass sich die Arzneimittelforschung vorrangig auf solche Medikamente konzentriert, die lediglich symptomatisch wirken. Das ist auch der Grund, warum es so viele „unheilbare“ Krankheiten gibt.
Der Fokus auf das Symptom hat in der Schulmedizin zu einer immer weiter sich differenzierenden Spezialisierung geführt. Manche Ärzte sind nur noch für ein einziges Körperorgan zuständig. Diese Spezialisierung hat zur Folge, dass der Mensch als Ganzes aus dem Blickfeld geraten ist. Zusammenhänge, die die Chinesen schon vor viertausend Jahren kannten, werden bewusst nicht gesehen.
Zwischen den einzelnen Körperorganen gibt es vielfältige Zusammenhänge, ferner zwischen den Zähnen und den Körperorganen, zwischen den Gefühlen und einzelnen Organen sowie zwischen Geist, Seele und Körper.
So können zum Beispiel ein oder mehrere Zähne Ursache für eine Erkrankung des Herzens oder anderer Organe sein. Denn die Zähne sind auf vielfältige Weise mit den anderen Teilen des Körpers verbunden. Die Krankheitsursache kann aber auch direkt in der Seele oder in der Art des Denkens liegen.
Krankheit ist die partielle Abwesenheit von Gesundheit. Gesundheit ist optimales Wohlergehen von Körper, Geist und Seele. Gesundheit ist daher niemals allein eine rein körperliche Angelegenheit. Da Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden, ist auch eine Krankheit niemals nur rein körperlich, sie hat zumindest immer einen geistigen oder seelischen Aspekt, wenn nicht sogar eine geistige oder seelische Ursache. Wir sind, was wir denken und fühlen.
Wird das Symptom zum Verschwinden gebracht, ist damit die Ursache der Krankheit nicht beseitigt. Die Krankheitsursache wird irgendwann ein neues Symptom an gleicher oder anderer Stelle hervorbringen.
Viele Ursachen von körperlichen Symptomen sind aber im seelischen Bereich zu suchen. Die Konzentration auf das körperliche Symptom verhindert aber oft die Sicht auf das Ganze.
Umgekehrt beruhen psychische Probleme nicht selten auf organischen Ursachen. Die psychische Behandlung bleibt in einem solchen Falle ohne gleichzeitige körperliche Behandlung ohne größeren Erfolg. Aus diesem Grunde sollte daher jede Heilbehandlung ganzheitlich erfolgen, d. h. den ganzen Menschen umfassen.
Zu diesem Thema finden Sie noch Näheres in den Beiträgen “Was will mir meine Krankheit sagen?“ und „Welchen Einfluss hat meine Psyche auf meine Gesundheit?“