Es geht hier nicht um religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen, sondern um die unbewussten Überzeugungen, die sog. „Glaubenssätze“. Das Unterbewusstsein des Menschen (im Gegensatz zu seinem Bewusstsein) hat im Laufe des Lebens durch die verschiedensten Erfahrungen gelernt, auf eine bestimmte Weise auf bestimmte Ereignisse zu reagieren bzw. sich dazu zu verhalten. Diese gerinnen dann zu Grundüberzeugungen, die im Unterbewusstsein des Menschen verankert sind und zu denen das Bewusstsein keinen Zugang hat.

Die Glaubenssätze, die das Unterbewusstsein aus den Erfahrungen in frühester Kindheit, aber auch später entwickelt, sind oft einschränkend und beengend. So zeigt die Erfahrung, dass Menschen mit einschränkenden unbewussten Glaubenssätzen zum Thema Geld (z. B. „Geld ist schmutzig“ oder „Reichtum macht nicht glücklich“) solange Geldprobleme haben, bis sie im Rahmen einer Behandlung von diesen einschränkenden Glaubenssätzen befreit werden.

Jeder Mensch hat einschränkende Glaubenssätze, manche haben sogar ausgesprochen viele. Z. B. wollen manche vom Unterbewusstsein her nicht ganz gesund sein. Dies, obwohl dieselben Leute vom Bewusstsein her durchaus gesund sein wollen. Da aber das menschliche Unterbewusstsein entschieden mächtiger ist als der bewusste Verstand, neigen solche Menschen dazu, Krankheiten einzufangen.

Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen – ohne es zu wissen - den Glaubenssatz in sich tragen: „Ich bin nichts wert“ oder „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden“. Solche Menschen erleben dann in Beziehungen immer wieder, dass sie vom jeweiligen Partner weder geliebt noch geschätzt werden, weil sie dem Partner durch ihre Körpersprache vermitteln, dass sie eben nicht wertvoll oder nicht liebenswert seien.

Als Menschen haben wir normalerweise keinen Zugang zu unserem Unterbewusstsein. Mit Hilfe der kinesiologischen Muskeltestung ist z. B. ein solcher Zugang jedoch möglich.

Setzt man das Unterbewusstsein in Beziehung zum Bewusstsein, ist das so, wie wenn man eine Wandfläche von 10 bis 12 qm mit der Fläche eines Stecknadelkopfes vergleicht. Das Unterbewusstsein weiß alles über uns, während wir mit unserem Bewusstsein demgegenüber fast nichts wissen. So nehmen wir über das Unterbewusstsein unvergleichlich mehr wahr als über unser Bewusstsein. Von dem, was wir erleben, nehmen wir bewusst nur einen kleinen Bruchteil wahr. Der weit überwiegende Teil bleibt im Filter hängen. Den Filter bilden unsere Glaubenssätze.


Das Unterbewusstsein regelt sämtliche Vorgänge im Inneren unseres Körpers. Eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen und Regelmechanismen läuft gleichzeitig und parallel nebeneinander ab. Unser Bewusstsein kann maximal vier Vorgänge gleichzeitig ausführen. Dann stößt es an die Grenze. Das Unterbewusstsein kann locker Tausende von Vorgängen gleichzeitig steuern.

Unabhängig von unserem Bewusstsein hat unser Unterbewusstsein eigene Vorstellungen und Grundüberzeugungen (=Glaubenssätze). Diese können unseren bewussten Grundsätzen sogar diametral entgegenstehen. So ist es für die meisten Menschen selbstverständlich, dass sie z. B. ganz gesund sein wollen. Relativ häufig ergibt jedoch der kinesiologische Muskeltest, dass das Unterbewusstsein vieler Personen eine andere Auffassung als der bewusste Verstand dieser Menschen hat: Das Unterbewusstsein will nämlich nicht ganz gesund sein. Dies ist meist dann der Fall, wenn das Unterbewusstsein sich in der Kindheit angewöhnt hat, in der Krankheit einen Vorteil zu sehen (z. B. bei liebevoller Pflege und Zuwendung bei Krankheit und geringer Beachtung bei Gesundheit. In diesem Fall hält das Unterbewusstsein die Liebe der Eltern für wichtiger als die Gesundheit). Die Frage des Gesundseins wird aber nicht vom Bewusstsein entschieden, sondern vom Unterbewusstsein. Daher kommt es auf die Grundüberzeugung des Unterbewusstseins an. Diese muss in einem solchen Fall verändert werden.

Diese Erkenntnis hat sich bisher kaum herumgesprochen. Noch immer herrscht die überholte Auffassung vor, Gesundheit sei eine Frage der Gene. Das ist sie sicher auch, aber trotz guter Gene wird ein Mensch auf Dauer krank werden, dessen Unterbewusstsein nicht auf Gesundheit programmiert ist. Es sind weniger die Gene, die den Menschen prägen, sondern das, was der Mensch jeweils erlebt bzw. welche Erfahrungen er macht (Epigenetik). Und diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Je nachdem, was der einzelne Mensch erlebt, werden unterschiedliche Emotionen hervorgerufen. Welche Gefühle wir haben, hängt wieder von der Art der Vorerfahrungen ab. So bestimmen Emotionen unsere Informationen.

Das Unterbewusstsein lernt aus Emotionen. Es neigt überdies dazu, bestimmte Situationen immer wieder zu wiederholen (sog. Wiederholungszwang). Wir schaffen uns an Hand unserer Vorerfahrungen unsere eigene Realität, - eine Realität, die mit der wirklichen wenig zu tun hat. So wird ein und dasselbe Ereignis von jeder Person anders erlebt.

Es liegt daher nicht nur im Interesse der eigenen Gesundheit, sich von einschränkenden Glaubenssätzen zu befreien und sie gegen fördernde und stärkende Glaubenssätze einzutauschen. Dies ist für alle Lebensbereiche förderlich, angefangen vom Beruf bis hin zum privaten Glück. Es gibt hierzu verschiedenen Methoden. Die nach meinen Erfahrungen wirkungsvollste und schnellste ist „Innerwise“ nach Uwe Albrecht, die ich oft anwende.